Neulich habe ich wieder etwas Bedeutendes lernen dürfen.

Ich habe kapiert, wie ich mit meinen schlimmsten Triggern umgehen kann, bzw. was ich tun kann, damit sie nicht überhandnehmen und ich mehrere Stunden, oder einen Tag (früher waren es manchmal auch Tage) mit schlechten Gefühlen, Angst oder Schmerz umherlaufe.

Je nachdem wie stark du getriggert wirst, kann es mitunter passieren, dass du absolut keinen Abstand zu diesem Gefühl bekommst. Dann siehst du rot, dein Verstand setzt aus, du glaubst zu wissen was passiert und malst dir vielleicht das Schlimmste aus.

Üblicherweise versetzt uns das in einen Stresszustand. Vielleicht merkst du wie dir heiß und kalt wird, wie du schneller atmest, dein Herz klopft oder sich deine Brust zuschnürt. Ich empfinde solche Situationen als extrem anstrengend und bedrohlich. In der Situation kann ich nicht klar denken und meine Emotionen nehmen überhand.

Mein Trigger neulich – aus dem ich einiges gelernt habe – war zu schwach um mich zu überrollen, aber stark genug, sodass ich all diese Dinge im Ansatz spüren konnte. Er hat mich an eine ziemlich schwierige Phase in meiner letzten Beziehung erinnert.

Ich habe inzwischen einiges dazu gelernt und kann viel besser mit diesen Gefühlen umgehen.

Allerdings habe ich auch dieses Mal etwas Zeit gebraucht um wieder auf die richtige Spur zu kommen und mich davon zu lösen. Denn was im schlimmsten Fall passiert, ist, dass ich dann an nichts anderes denken kann und ehrlich gesagt – das nervt einfach nur und ist die Sache meistens überhaupt nicht Wert.

Aber nun zu meinen Erkenntnissen!

Zunächst habe ich verstanden, dass es ja nicht um die tatsächliche Situation geht, sondern nur darum, welche Gefühle sie in dir auslöst.

Mein erster Tipp:

Fühle was dahinter liegt, fühle was das mit dir zu tun hat. Worum geht es hier eigentlich?

Ich habe mich also gefragt, woran erinnert mich diese Situation. Zu welchen Zeiten in meinem Leben habe ich mich genau so gefühlt? Wo taucht das immer wieder auf? Dann habe ich mir die Frage gestellt – was hat das mit mir zu tun? Also nicht nur mit den Situationen, die ich erlebt habe, sondern auch ganz direkt mit meinem Verhältnis zu mir? Wie behandle ich mich selbst, wie denke ich über mich selbst? Denn es dürfte klar sein, dass diese Situation im Außen nur eine Spiegelung meines Inneren ist. Die Beziehung im Außen spiegelt die Beziehung zu mir selbst.

Soweit so gut. Ich habe mir wirklich Zeit genommen das zu verstehen und ehrlich zu mir zu sein.

Als ich dann einigermaßen verstanden habe, worum es geht, bin ich einen Schritt weiter gegangen und das ist mein zweiter Tipp:

Wo in mir ist der Schlüssel?

Ich bin davon überzeugt, dass wir in uns immer die Antwort darauf haben, wie wir mit einer Situation umgehen sollen. Wir versuchen das immer im Außen zu finden, aber eigentlich ist das alles in uns. Stell dir also die Frage: Wo in mir finde ich den Schlüssel, die Lösung zu dieser Situation? Öffne dich und dein System für die Antwort und sie wird kommen. Vielleicht nicht augenblicklich, aber sie kommt.

Versuche dein Herz nicht zu verschließen und in eine Trotzreaktion zu verfallen, damit würdest du nur alte Muster bedienen.

Was dieser zweite Tipp mit sich bringt, ist, dass du deine Aufmerksamkeit wieder auf dich selbst richtest. Höchstwahrscheinlich hat der Trigger eine Entfernung zu dir und deinen Gefühlen ausgelöst. Trigger sind unangenehm und die Gefühle dahinter noch viel unangenehmer – damit wir das nicht fühlen müssen, entfernen wir uns oft von uns selbst und versuchen dann im Außen oder in anderen Personen die Antwort zu finden. Das Problem dabei ist, dass das die ganze Sache noch schlimmer macht. Wenn du dich von dir selbst entfernst, fällst du völlig aus dem Gleichgewicht und die Beurteilung der Situation wird wesentlich dramatischer.

Also finde zu dir zurück. Sei ganz bei dir und mit dir. Sei jetzt für dich da, denn offensichtlich brauchst du das jetzt!

Spüre in dein Herz, spüre dich selbst. Füll dich von innen mit Liebe und Mitgefühl. Wisse, dass du immer bei dir bist – egal wo alle anderen sind und egal was in der Welt um dich herum passiert, DU bist immer für dich da – sei auch jetzt für dich da.

Denn der Grund warum du dich vielleicht in dieser Situation oder auch sonst verlassen und alleine oder verzweifelt fühlst ist, weil du dich selbst für einen Moment verlassen hast – nicht weil jemand etwas Schlimmes getan hat.

Als mir das bewusst wurde, ich bemerkte, dass ich vor allem und genau jetzt zu mir halten muss, hat sich auf einmal alles verbessert. Meine Angst, mein Schmerz, mein Verlassenheitsgefühl haben sich in wenigen Minuten nahezu aufgelöst. Ich habe mich komplett auf mich konzentriert, mich von innen heraus gespürt und damit konnte ich den Trigger loslassen.

Wo ich früher am Schmerz festgehalten habe und über analysieren und obsessives Nachdenken versucht habe herauszufinden, was jetzt gerade passiert und wie ich die Situation bewerten soll, konnte ich sie jetzt einfach loslassen.

Ich habe begriffen, in Wahrheit steckt die Lösung immer in mir.

Als letzten Tipp möchte ich dir noch sagen – Annahme hilft unglaublich!

Annahme und Vertrauen. Nimm die Situation an – auch dass du getriggert bist, aber auch das was dich triggert. Es ist jetzt so wie es ist. Und dann vertraue darauf, dass sich alles sowieso so entwickelt, wie es ein soll. In Wahrheit hast du so oder so keinen wirklichen Einfluss darauf wie die Dinge verlaufen und je mehr du versuchst einzugreifen, desto schmerzhafter wird das Ganze. Mit Kontrolle und Manipulation verschlimmerst du die Situation, also lass los. Vertrau dem Leben, dass es das Richtige für dich vorbereitet hat und entspann dich in diese Situation hinein.

Ich denke das Allerbeste, was du tun kannst schon in dem Moment, indem zu getriggert wurdest, ist bei dir zu bleiben. Wenn dir das gelingt, dann kannst du dich wirklich schnell davon lösen und du brauchst dir die anderen Fragen nicht unbedingt zu stellen. Solltest du dennoch in den Strudel geraten befolge meine Tipps, ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sie auch dir helfen.

Ich jedenfalls, werde das beim nächsten Mal so angehen! Damit spare ich mir Zeit und Nerven und kann stattdessen etwas Sinnvolleres und Schöneres tun – nämlich das Leben genießen ;)!

Alles Liebe,

Maren

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