Neulich habe ich ein Video zum Thema Lebensfreude veröffentlicht – heute möchte ich gerne ein paar Worte dazu schreiben, meine Gedanken dazu noch einmal sortierter niederschreiben.

Wie du vielleicht schon mitbekommen hast, ist das Thema Lebensfreude ein sehr wichtiges für mich. Nicht nur in meiner Arbeit, sondern auch in meinem Privatleben.

 

Ich habe mir lange Zeit überlegt, was ist denn eigentlich der Sinn meines Lebens – wohin geht die Reise? Ich habe die Antwort auf die typische Frage nach der Berufung gesucht. Ich dachte immer, es muss etwas Bestimmtes geben, das ich tun will – eine Sache die mir wichtiger ist als alles andere und die mich komplett erfüllt.

 

Viele Jahre hatte ich damit zu kämpfen, dass ich genau das eben nicht wusste. Warum bin ich eigentlich da, was ist der Sinn in meinem Leben? Es hat mich fast verrückt gemacht, dass ich darauf einfach keine Antwort hatte. Es gab schon immer viele Dinge, die mich interessiert haben und vieles was mir Spaß gemacht hat, aber es gab eben nicht die eine Sache, die ich um jeden Preis machen wollte, komme was da wolle.

 

Ich dachte immer, wenn das so wäre, dann wäre mein Leben wesentlich leichter, weil ich endlich wüsste, wofür ich die Dinge tue und weil ich dann endlich eine Orientierung hätte.

Ich könnte mir vorstellen, dass es vielen Menschen so geht.

Irgendwann – und da war ich schon über 30 – habe ich plötzlich verstanden, dass es nicht so sehr um eine bestimmte Sache oder einen Beruf in meinem Leben geht, sondern um ein Lebensgefühl das ich erfahren will!

Mir fiel es wie Schuppen von den Augen und ich hatte dazu sogar einen sehr abgefahrenen Traum!

 

Ich muss dazu sagen, zu dieser Zeit hatte ich einige Erfahrungen hinter mir, die mir gezeigt haben, wie das Leben eben auch sein kann – ziemlich schmerzvoll und hart!

Diese Erfahrungen haben sicherlich auch zu meiner Erkenntnis beigetragen. Es war nicht so, dass diese Erkenntnis mit einem Schlag da war, sondern es war eher ein Erkenntnisprozess. Abgeschlossen und sozusagen bestätigt durch meinen Traum.

Ich habe mir auch einfach irgendwann die Frage gestellt (und das ist ja irgendwie die klassische Frage, wenn man sich über sein Leben Gedanken macht) – was ist mir wichtig, wenn ich am Ende meines Lebens bin und auf alles zurückblicke, was ich so erlebt habe – was zählt dann eigentlich?

 

Für mich war klar, da geht es nicht um Karriere, Besitz, Status oder generell materielle Dinge, sondern ich will in Freude gelebt haben, ich will freudvolle Momente gehabt haben, mit Freunden Familie, Kollegen – ich will eine Arbeit gemacht haben, die mir Freude bereitet hat, ich will mich inspiriert gefühlt haben, ich will einfach sagen können, dass dieses Leben sich richtig gut angefühlt hat und ich mein Bestes gegeben habe um Freude in mir und in anderen zu erzeugen!

 

Für andere mag es wichtig sein, dass sie z.B. Menschenleben gerettet haben, oder etwas für unsere Umwelt getan haben – da gibt es auch gar kein richtig oder falsch, aber für mich war und ist wichtig, wie ich mich in diesem Leben fühle! Ich sehe es als Chance, die mir gegeben wurde um das Beste für mich herauszuholen.

Wenn ich nicht weiß, wie ich eine Entscheidung treffen soll oder was die nächsten Schritte sind, dann frage ich mich – was sagt mein Herz? Welches ist der Weg der Freude? Dann weiß ich meist relativ schnell, wo es lang geht.

 

Freude ist mein Kompass. Ich stelle Freude und Liebe auf die gleiche Ebene bzw. glaube ich, dass Freude einfach ein anderer Ausdruck von Liebe ist.

Und wenn Freude mein Kompass ist, wenn mir Freude als Orientierung dient, dann habe ich einen Wert, nach dem ich alles ausrichten kann. Dann fühle ich mich nicht verunsichert von stetigem Wandel und Veränderungen.

 

Denn Freude und Liebe sind unendlich gegeben. Dabei handelt es sich nicht um die Liebe, die uns von außen gegeben wird, oder die Freude die etwas Äußeres in uns erzeugt, sondern meine Sichtweise ist eher die, dass wir in der Lage sind Freude und Liebe immer in uns zu erzeugen (sicherlich beeinflusst durch äußere Dinge, aber sicherlich nicht in Abhängigkeit von ihnen).

 

Wir können die Freude in allem entdecken – wir können auch langweilige und nervige Aufgaben freudvoll tun. Freude ist eine Entscheidung, eine Lebenseinstellung und es liegt an uns wofür wir uns entscheiden.

Gerade in toxischen Beziehungen erfahren wir meist wenig Freude und ziemlich viel Schmerz – oder beides in großen Extremen. Warum bleiben wir in Beziehungen, die mehr Schmerz erzeugen als Freude und die immer wie ein Pulverfass sind, das jeden Moment explodieren kann?

 

Was hält uns in diesen Momentan am Schmerz? Es ist merkwürdig, oder nicht? Denn wahrscheinlich würde jeder über sich sagen, dass er mehr Freude erfahren will.

Wenn du gerade aus einer toxischen Beziehung kommst, dann kann Freude dir eine große Hilfe sein, wie du dich wieder aufrappeln kannst. Gerade dann, wenn du so leer gesaugt bist, ist es wichtig viel von dem zu tun, was dir Freude bereitet und den Fokus ganz besonders daraufzulegen.

 

Für mich war es eine wunderbare Erkenntnis und hat sehr viel Druck aus meinem Leben genommen, zu verstehen, dass es einfach wichtig ist Freude zu erfahren. Wodurch ich Freude erfahre, ist letztendlich egal. Dann ist jede Tätigkeit sinnvoll – sinnvoll für mich!

Ich hoffe spätestens jetzt fragst du dich auch einmal, wie es mit deiner Lebensfreude so steht. Wie sehr hast du deinen Fokus darauf und kannst du vielleicht noch mehr davon integrieren?

Ich wünsche dir in jedem Falle einen ganz wunderbaren Tag, voller Freude!

 

Alles Liebe,

 

Deine Maren

 

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